Focus Magazin Nr.28 : Flutkatastrophe im Ahrtal – Sebastian Tetzlaff
Felix von der Osten
“Vor einem Jahr verwüsteten Wassermassen das Ahrtal, töteten mehr als hundert Menschen, zerstörten Existenzen. Viele Betroffene leben noch immer in Wohnwagen, ringen mit dem Trauma dieser Nacht. Ein Besuch bei Menschen, die dennoch um ihre Heimat kämpfen”
“Es war eine Nacht, die in die Geschichte der Bundesrepublik einging. 135 Menschen starben. Sie ertranken in ihren eigenen Wohnzimmern, sie ertranken, als sie noch ihr Hab und Gut aus dem Keller holen wollten, sie ertranken in ihren Betten oder wurden mitgerissen in schlammiges Nichts bei dem Versuch, andere zu retten, noch Freunde zu erreichen. Sie ertranken, weil sie niemand gewarnt hatte. Klar, weil Behörden und wer auch immer versagte, Daten unterschätzt und Informationen nicht weitergegeben wurden. Am Ende starben sie, weil in Deutschland niemand auf echte Katastrophen vorbereitet zu sein scheint. Niemand hätte sich diese Bilder ausmalen können, die man nur aus Ländern wie Thailand" kennt, wo Tsunamis ganze Städte wegreißen. Die Menschen in und um das Ahrtal zahlten den Preis, zahlen ihn noch immer. Jeden Tag.”